Ulrike Zellmann: Ungetrübte Leidenschaft fürs Bildersehen

„Nichts als Kunst“ – mit dieser globalisierenden Geste laden zwei Frauen, Gabriele Honnef-Harling und Karin Thomas, zur Lektüre ausgewählter Schriften des Medienkritikers, Autors, Museums- und Ausstellungsleiters Klaus Honnef ein. Der Titel lockt mit einer Selbstverständlichkeit, die wie ein freches Echo auf den Slogan vom „Ende der Kunst“ klingt – im Grunde aber ist er Ausruf und Seufzer ungetrübter Leidenschaft des Autors fürs Bildersehen, für Wahrnehmungsabenteuer und das intellektuelle Vergnügen am künstlerischen Experiment.

Ulrike Zellmann │Süddeutsche Zeitung, 17/18.01.1989

 

Susanne Boecker: Deutsche Fotografie als Provokation

„Deutsche Fotografie“ – warum wirkt dieser Ausstellungstitel wie eine Provokation, auch wenn er gar nicht als solche gemeint ist? Warum stellt sich sofort dieses Unbehagen ein, das – wie die Kuratoren Klaus Honnef und Rolf Sachsse richtig bemerken – in anderen Bereichen des Kunstschaffens längst vergessen ist… „Macht eines Mediums“ lautet ihr Untertitel – und diese stellt die Schau wahrhaftig unter Beweis: Sie erschlägt den Besucher geradezu mit Fotografie.

Susanne Boecker │Kölner Stadt-Anzeiger, 13.05.1997

 

Kölner Stadt-Anzeiger: Kurator einer fulminanten Fotoschau

„Deutsche Fotografie – Macht eines Mediums 1870-1970“. Mit einer fulminanten Fotoschau löst die Ausstellungshalle Bonn beide im Titel erhobenen Ansprüche ein: sowohl 100 Jahre deutsche Fotogeschichte repräsentativ zu spiegeln als auch die Macht des Mediums zu verdeutlichen… Eine Aufzählung der Namen liest sich wie das „Who“s who“ der deutschen Fotografen. Erst durch die Zusammenstellung der Aufnahmen von berühmten Fotografen werden neue Aspekte ihrer Arbeiten sichtbar. Auffällig viele Fotografennamen finden sich in der Künstlerliste der zweiten, ebenfalls von Klaus Honnef kuratierten Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum wieder: „Und sie haben Deutschland verlassen … müssen – Fotografen und ihre Bilder: 1928-1997“. In optisch weit bescheidenerem Rahmen wird hier der Versuch unternommen, die Spuren der von den Nationalsozialisten verfolgten Fotografen aufzunehmen und ihnen ihren Platz in der Fotografiegeschichte zu sichern.

O.N., Kölner Stadt-Anzeiger, 13.06.1997

 

Alexandra Lautenbacher: Klaus Honnef und die Autorenphotographie

Der Bonner Museumsmann Klaus Honnef prägte Ende der 70er Jahre den Begriff „Autorenphotographie“. Während in Amerika zunächst niemand zwischen angewandter und freier Photographie unterschied, verglichen sich die Photographen in Europa mit den Autorenfilmern und grenzten sich von der kommerziellen Photographie ab.

Alexandra Lautenbacher │ Die Welt, 24.12.1998

 

Thomas Kliemann: Multipler Kunstbeweger

Er gehört zu den multiplen Kunstbewegern, die in heutigen Zeiten Seltenheit geworden sind… Honnef … hat sich als Schreibender und Ausstellungskurator große Meriten für die Verbreitung von Pop-Art, Op-Art, Hard-Edge und Minimal sowie Conceptual-Art in Deutschland erworben. Besonders aber setzt sich der Professor an der Universität Kassel für die Fotografie des 20. Jahrhunderts ein.

t.k. (Thomas Kliemann) │General-Anzeiger, 14.10.1999

 

Thomas Kliemann: Facebook als Plattform für den Kulturdiskurs

Klaus Honnef hat Facebook als Plattform für den Kulturdiskurs für sich entdeckt. Dabei ist er kein Mann des schnell hochgeladenen Schnappschusses oder läppischen Zwischenrufs. Honnefs Beiträge sind kritische, gebildete, anregende Feuilletons, geistreiche Kommentare zum kulturjournalistischen Tagesgeschäft oder auch Gedanken über Gott und die Welt. Ob Berliner Gemäldegalerie oder Pilotenstreik, literarische Neuerscheinungen oder kulturpolitische Abwege – Honnef spießt alles auf… Er hat viel zu sagen. Immer noch.

Thomas Kliemann. Der Mann, der Newton nach Bonn holte. │General-Anzeiger, Samstag/Sonntag, 11./12. Oktober 2014

 

Stefan Gronert: Bahnbrechendes geleistet

Klaus Honnef hat zu einer Zeit Bahnbrechendes geleistet, was heute verschwiegen wird. Ich warte eigentlich einmal auf eine Rezeptionsgeschichte der Fotografie, die den Honnef’schen Beitrag monografisch hervorhebt (hab leider keine Zeit dafür, würde es gerne tun, aber wozu gibt es Dissertationen?).

Dr. Stefan Gronert │facebook, 24. Dezember 2015